Sporen
Ich wanderte auf den Spuren meiner Kinderfüße
Und träumte vom alten Mann mit dem Mädchen an seiner Hand
Die Hände von Rissen gezeichnet
Wie Jahresringe zieren sie die Haut
Wie gern wollte ich lesen aus diesen Händen
Zu selten habe ich sie fest umklammert
Ich bestaunte sie lieber aus der Ferne
Aus der Nähe mit einem Arbeitsgerät in der Hand
Wie gerne wollte ich ihnen mein Ohr anvertrauen
Mich schlafen legen um zu hören was sie erzählen
Und dabei Funkeln
Wie eine Perle in ihrem Daheim
Zum Hören braucht es Mut
Um wie viel mehr um sich Anzulehnen
Wie sehr ich wünschte
Dass mir Leben zum Leben gereicht
Dass ich atme, wenn ich atme
Und sehe, wenn ich sehe
Dass ich empfinde, weil ich es kann
Und fühle, dass ich bin
Ach, hätte ich bloß den richtigen Balsam
Der alles heil macht
Der alles schleift
Was zu rissig
Und häutet
Was vernarbt
Liegt mir nicht alles zu Füßen?
Die Farne und Gräser. Die Nadeln und Halme
Ich will ihn heut brauen
Den lebensrettenden Trank
Damit es keimt
Auf meinen ungeschundenen Händen
Und das Mädchen beginnen kann zu salben
Herzen und Hände voll von Wundmalereien