heut zieht der Himmel bei dir ein
Manchmal benötigt ein Gedanke mehr luftigen Raum um Platz zu nehmen im Alltag, als die Größe einer Wohnung an Volumen bieten könnte. So erlaub ich mir heute einen breiten Gedanken auf hohem Papier. Mit Buchstaben, so groß wie meine Handflächen, die Akte von Zeit und Muße einfordern, bis Letter um Letter Wörter ergeben und Bilder entstehen in meinem Kopf. Dabei fühl ich mich wie eine kleine Riesin. In aller Kleinheit angesichts der dunklen Tiefe. Voller Größe mit GOTT in meiner Hand. Ein Bild, das wie ein Windhauch über meine Arme streichelt, mir Gänsehaut beschert, ohne mich verschrecken zu wollen: Vertrauen wagen im freien Fall. Sich selbst aufs Ganze setzen. Wie leicht das klingt. Und gleichsam ist’s so schwer: das Herzensohr zu öffnen.
Ich möchte wagen, mich im Suchen begreifen. Denken lernen „ohne Geländer“... und ich merke, dafür braucht es mehr als einen Kopf. Mehr noch, ein Fühlen und Hören nach innen wie nach außen, ein immer wieder Einreissen des selbst errichteten Zauns.
Was kann dir passieren? Lass los und einen Teil deiner Selbst zurück. Ich kenne den Abgrund, die Ankunft und alles Dazwischen. Selbst jetzt muss ich erkennen, all dies ist üppig und schön. Ich reisse mich los. Erneut. Es gibt kein Zurück. Aber ganz viel vom Vorwärts. Ich bin an deiner Seite. Ich kann dir nicht versprechen, alles geht glatt und offenbart sich dir ganz ohne Kreuzung. Du wirst mich hören in dir, besonders wenn ich schweige. Selbst im Fall bist du nie mehr allein.
Erproben und üben, das musst du jedoch selber.
„Neige das Ohr deines Herzens“ (Hl. Benedikt), wie gern ich dieses Bild habe, besonders an diesem Tag. Weil es sanft wie Fingerspitzen über schläfrige Echokammern, dir Dich ans Herz legen möcht. Das fragt: Woran hängst du die Tiefe deiner Blicke und die Höhen deines Begehrens? Was lässt dich fallen? Wer richtet dich auf?
Darf ich dir das wünschen? Für Heute. Einen Moment? Ein „Zwischen“ Himmel und Erde als Einladung an deiner Seite zu verweilen. Damit du selbst dir Gast sein darfst. Du schweigend lauschen kannst dieser, deiner, einen Stimme, die selbst ganz leis dir entgegenkommt. Doch als Flüstern reicht um Horizonte zu zerreissen und Gräben mit Wolken zu befüllen.