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Gib, was du kannst. Nimm, wie du magst. Das wird ein Wunder.

Gib, was du kannst. Nimm, wie du magst. Das wird ein Wunder.

„Vielleicht ist es das Wagemutigste zu sagen: Ich brauche dich!“ Dieser Gedanke begleitet mich seit geraumer Zeit. Er impliziert einerseits „ein Bewusstsein von dem, was fehlt“ (Jürgen Habermas), das Bedürfnis, ja, die Bedürftigkeit nach einem Gegenüber als Resonanzraum, in Zeiten, in denen Vieles entzogen erscheint. Andererseits markiert er eine Suchbewegung nach Formen, die diesem Inhalt eine Entsprechung verleihen könnten. Wie kann sich Nähe zeigen, ereignen, ohne physische Grenzen zu verletzen? Wie können Gesten der Aufmerksamkeit gesetzt werden, die etwas bezeichnen und etwas bewirken? Die mitten im Alltag sagen: Du bist nicht allein! Schau, wie schön das Leben ist! Als Wundersucherin suche ich nach Spuren, die von Nähe erzählen. Nicht immer finde ich sie. Das ist menschlich. Manchmal passiert es: Ich möchte es kairos nennen. Ein Moment verdichteter Zeit, wo spürbar wird, hier ereignet sich etwas Besonderes.

Oft sind es Menschen, die mich staunen lassen, die etwas Magisches an sich haben, im Sinne einer besonderen Ausstrahlung, einer Positivität und Offenheit dem Leben gegenüber, die ihrem Wunsch nach Tätig-Sein und Teilen-Wollen auch in düsteren Zeiten folgen, die ihre Kreativität Raum greifen lassen. Solche Menschen sind für mich Mystiker_innen des Alltags. Ich durfte in den letzten Wochen beobachten, was passiert, wenn etwas wie von selber läuft, als wäre es an einer besonderen Energie angeschlossen.

Entstanden ist dabei eine kooperative Verteil-Aktion im Advent, wo jede/r gibt, was er/sie liebt. Bedanken möchte ich mich beim großartigen wie großzügigen Netzwerker Michael Steininger und Werner Traxler vom Restaurant muto, die herrliches Gebäck anfertigen werden, dem Café Friedlieb und Töchter, die sich dem süßen Genuss angenommen haben, Markus Fuchs alias Fuxxy, dem wir gebrannte Mandeln zu verdanken haben, den Illustratorinnen Katja Seifert und Carina Lindmeier, die Herzerwärmendes ins Bild zu bringen wissen und dem Adventimpuls-Schreiber Christian Feisleben-Teutscher (seine feinen spirituellen Alltagsinterventionen gibt es hier zum Nachlesen)

 Was gibt es nun zu verteilen?

„Zieht euch warm an“, meint auch Pippi Langstrumpf als sie die Kinder einlädt, ihren Weihnachtsbaum zu plündern. Warm anziehen, das scheint mir ein guter Rat zu sein, denn Wärme brauchen wir, die Großen wie die Kleinen. Fürs Plündern und Weiterschenken sind wir bereit:

Kommt am 8. Dezember ab 10:00 zum Restaurant muto in der Linzer Altstadt Nr. 7,

dort warten auf euch Sackerl, in denen ganz viel Hoffnung und Herzblut steckt. Wir haben beim Bestücken an Leib und Seele gedacht.

Nehmt so viele Sackerl wie ihr mögt. Ob zwei, oder drei, je mehr, desto besser. Lasst uns Schönes vermehren. Tut euch selbst und euren Nachbarn/Freunden Gutes. Stellt ein Sackerl vor ihre Türen als Zeichen: Ich denke heut an dich! Vielleicht legt ihr sogar selbst ein Wort, einen Gedanken, einen guten Wunsch bei. Ich bin überzeugt davon, kleine Gesten sind wirkmächtig. Nähe ist möglich, auch vor verschlossenen Türen. 

Es gilt: So lange der Vorrat reicht!
Und: Gib, was du kannst!

Wir freuen uns über kleine Beiträge, die allesamt an Caritas FRIDA – ein Tageszentrum für wohnungslose Frauen in Linz – gehen. Der Topf hat sich bereits jetzt schon begonnen zu füllen, denn alle Akteur_innen dieser kooperativen Aktion haben sich entschieden, auf ein Honorar, eine Aufwandsentschädigung zu verzichten, zugunsten der Caritas FRIDA.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals von ganzem Herzen bedanken! Ich war tatsächlich überwältigt von der Hilfsbereitschaft, dem Engagement, der Kreativität und der Großzügigkeit aller Beteiligten.
Ein ganz besonderes Dankeschön ergeht auch an: Mein MÜLI – die schönen Papiersackerl sind wirklich perfekt für unsere Aktion und an die Familie Julia und Martin Dobretsberger, die für uns den Druck der zauberhaften Illustrationen übernommen haben.

Eilt also herbei, es wird was geben, mit nötigem Abstand und einem Lächeln hinter der Maske.


Bereit

Bereit

Mit dem Leiden baden gehen ...

Mit dem Leiden baden gehen ...