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Auf.Richtig

Auf.Richtig

Ich möchte so gern lernen von deinen Visionen, weil ich ganz ehrlich neugierig bin. Ich möchte nicht danach fragen: Was fehlt dir und was kann ich dir geben, sondern „Erzähl mir was, ich hör dir zu.“ Ich möchte lernen von dir und deinen Träumen. Deinen Bildern, deinen Gesten und Zeichen, von deinen Büchern im Regal und deinen Gedichten in der Lade. Ob auch du ab und an ganz still sein magst, und alles um dich herum wegwünschen könntest. Und wie du das schafft, das interessiert mich. Welche Lieblingsspeise du hast und welche Klänge du gerne magst? Trinkst du auch so gern Kaffee oder steht bei dir schon frühmorgens eine Kanne Tages-Tee bereit für dich und deine ersehnten Gäste? Was für dich Freundschaft bedeutet, dem möchte ich sehr gern lauschen. Und auf welchen Anruf du am allerliebsten wartest. Was dir hilft, wenn du weinst und zu fallen glaubt, im gefühlt bodenlosen Raum. Was dich erheitert und wann du richtig lauthals lachen kannst. Wo es kribbelt, wenn du zu Fantasieren beginnst. In welchen Momenten, du scheulos und reulos dich zeigst. Was dich heilt, wenn du verwundet bist und wohin du läufst, wenn du weißt, du musst gehen.

Wie lernt man loszulassen und gleichsam zu lieben? Wie empfindest du, wenn es plötzlich passiert, dass Erwartbares von Unerwartetem durchbrochen wird, nicht sprachlos, mehr noch, schmunzelnd dich entlässt? Ich möchte gerne lernen und hören, was du zu sagen hast über das Geheimnis und das Unverfügbare, oder genau das Gegenteil von all dem. Ich glaube, es umspielt dich und mich. Du darfst mir gerne widersprechen. Ich mag es auch zu debattieren.

Puh, ich merke, jetzt geht’s in Richtung der ganz großen Fragen. Ich liebe die großen und die kleinen Dinge. Erzählen sie nicht alle von dir? Gern mach ich selber einen Schritt zurück und fröne meiner Langsamkeit. Wie fühlt sich dein Boden unter deinen Füßen an und was sehen deine Augen? Was erwartest du von Kirche und ihren Räumen, wenn ich dir erzähle, ich arbeite für sie. Vielleicht hast du mal Lust, diesen Raum zum Austragungsort zu machen, der die Fragen nach Funktion und Bedeutung für Dich zum Thema macht.

Lass uns Überraschungen pflanzen und ich folge gerne deiner Spur. Doch nie möchte ich dich bedrängen, sondern flüchtig antreffbar sein, in aufrichtigster Verbindlichkeit, die ich anzubieten hab. Ich weiß, das ist schon fordernd, und klingt nach: „Das muss ich dir halt glauben.“ Wie recht du hast. Ich mein es ehrlich mit dir. Und deshalb mag ich dir mein Stolpern und Scheitern, mein Klagen und Fragen, meine Tendenz mich im Schneckenhaus einzurichten gar nicht vorenthalten. Und das Zweifeln an mir selbst, oh, das kenn ich all zu gut. Wo gehör ich hin? Wo ist mein Platz? Was kann ich eigentlich richtig, richtig gut? Wie wird man groß?

Und dann und wann passiert es, dass ich gefunden werden, von einem Blick, von einer Geste, von drei Worten, die jemand zu mir spricht, von Händen, die mich halten wollen, von einem Boden der mich trägt, von Menschen im Fluss der Gezeiten, die abwesend anwesend sind. Von buntem Geist, die weht und pfeift und mich nicht wegpustest, sondern etwas tief anrührt in mir, mich unterbricht durch die Plötzlichkeit eines Du. An dem Punkt, wo ich stehe, kann ich sagen, dass es passiert, ganz unverhofft, bleibt manchmal unbemerkt. Du hast Wirkung. Im Vorüberziehen berührst du mich. Dafür sag ich danke und freue mich auf das, was kommt. Besonders auf Augenblicke, wenn ich dich entdecke und auch du mich vielleicht erkennst.  


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Horch mal ...

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